Kennt ihr den schönen Ort Beyenburg im Bergischen Land? Er ist ein wunderschöner Stadtteil von Wuppertal und liegt direkt an einer Schleife der Wupper.
Was diesen Ort so besonders macht, dass ich euch einen Tagesausflug hierher sehr empfehlen kann? Zum einen besticht Alt-Beyenburg durch kleine Gassen mit wunderschönen bergischen Fachwerkhäusern, zudem liegt der Stausee mit Staumauer direkt im kleinen Ort und ist sehr imposant, darüber hinaus ist die Klosterkirche St. Maria Magdalena – der ‚Beyenburger Dom‘ – eines der schönsten Beispiele spätgotischer Architektur im Bergischen Land und nicht zuletzt gibt es herrliche Wanderwege. Sogar ein Teil des Jakobswegs führt durch Beyenburg – somit könnt ihr ein kleines Teilstück auf dem legendären Pilgerweg entlang wandern.
Beyenburg – die Lage
Wie bereits erwähnt, ist Beyenburg ein Stadtteil von Wuppertal (genauer gesagt Langerfeld-Beyenburg) und liegt direkt an der Wupper. Er grenzt an die Städte Schwelm, Ennepetal, Radevormwald und Remscheid.
Beyenburg – Parkmöglichkeiten
Parkplätze am Straßenrand sind in Beyenburg sehr spärlich, bzw. von den Einwohnern belegt. Wir konnten direkt an der Klosterkirche parken, was jedoch eher ein Glücksfall war. Empfehlen kann ich euch einen recht großen Parkplatz direkt an der Schützenbruderschaft oder den etwas kleineren Parkplatz am Restaurant ‚Landhaus Bilstein‘.
Beyenburg – Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist Beyenburg vor allem für die Klosterkirche St. Maria Magdalena, dem sogenannten ‚Beyenburger Dom‘. Sie wurde im 14. Jahrhundert auf dem Beyenberg errichtet, gleichzeitig mit dem Kloster Steinhaus, das direkt an die Kirche grenzt.
Geht ihr links am Kircheneingang vorbei, kommt ihr direkt zum Kloster mit einem kleinen Klosterhof.
Umrudet ihr nun das Kloster, kommt ihr auf der anderen Seite zum schönen Pfarrbüro, dass ebenfalls im ehemaligen Kloster liegt.
Nun empfehle ich euch, zurück zum Haupteingang der Kirche zu gehen und dort die Treppe nach Unterbeyenburg und Richtung Wupper hinunter zu gehen – am Muschelzeichen seht ihr, dass ihr euch hier schon auf dem Jakobsweg befindet.
Zunächst kommt ihr durch kleine Straßen mit schönen bergischen Häusern (einen kleinen Spielplatz gibt es hier auch)
und gelangt dann zu einer Fussgängerbrücke über die Wupper.
Von hier aus habt ihr bereits einen wunderbaren Blick auf den Ort, die Wupper und ein kleines weißes Haus mit Schriftzug auf der anderen Seite des Flusses, das sofort unser Interesse auf sich gezogen hat.
Die Brücke ist recht schmal und in Corona-Zeiten haben wir lieber gewartet, bis der ‚Gegenverkehr‘ die Brücke verlassen hat. Auf der anderen Seite der Wupper angelangt, haltet ihr euch rechts, um zum Stausee zu gelangen. Zunächst kommt ihr nun an dem kleinen weißen Haus vorbei und seht, dass es sich um eine kleine Kapelle handelt.
Geht ihr nun weiter, kommt ihr zur Staumauer und habt einen sensationellen Blick auf das Wehr am Stausee, den Ortskern und den Beyenburger Dom.
Beyenburg – der Stausee
Der Stausee wurde gebaut, um den Ort vor Hochwasser zu schützen und diente als Wasserquelle in allzu trockenen Zeiten. Nachdem die Wuppertal-Sperre gebaut wurde, wurde der Stausee für diese Funktionen nicht mehr benötigt und dient seitdem hauptsächlich verschiedenen Freizeitvergnügen. Das Wasserwerk produziert jedoch weiterhin Strom für das öffentliche Netz.
Sehr schön finde ich den am Staudamm angelegten Fischaufstieg. Da das Wehr des Stausees ein unüberwindbares Hindernis für Fische und Kleinlebewesen darstellt, wurde dieser 190 m lange Bachlauf angelegt. Er führt um das Wehr herum und gleicht den Höhenunterschied von 6 Metern aus. Dadurch haben die Wanderfische trotz Staumauer die Möglichkeit, der Wupper über eine Länge von 72 km zu folgen. Somit sieht dieser Fischaufstieg nicht nur schön aus, sondern ist auch überaus sinnvoll für ein ökologisch wertvolles und artenreiches Gewässersystem.
Wandern in Beyenburg
Möchtet ihr nun eine Runde um den Stausee spazieren, geht ihr einfach den Weg weiter geradeaus. Der See ist ca. 1100 m lang und bis zu 140 m breit und lässt sich somit leicht umrunden. Er wird heutzutage vor allem von mehreren Kanu- und Drachenboot-Vereinen genutzt und im Sommer findet hier das Bergische Drachenbootfestival statt. Mehr Infos dazu findet ihr hier:
http://www.dragattack.info/index.php/homepage
Wir hatten uns nicht für eine Umrundung des Stausees, sondern für eine Wanderung auf dem Rundwanderweg A2 entschieden, der am Restaurant ‚Landhaus Bilstein‘ startet. Um dort hin zu gelangen, geht ihr zurück über die Brücke und folgt der Beyenburger Furt Richtung Schützenbruderschaft. Über einen kleinen Verbindungsweg zwischen den Straßen Gerstenkamp und Bielstein gelangt ihr zum ‚Landhaus Bielstein‘.
Das Restaurant hat in Corona-Zeiten ein kleines Essensangebot, das durch eine Ausgabestelle verkauft wird. Angefangen von verschiedenen Kuchensorten, über Milchreis bis zu deftigen Speisen wie Leberkäs im Brötchen, Currywurst oder Schnitzel im Brötchen.
Wir haben uns hier vor unserer Wanderung gestärkt – natürlich in 50 m Abstand – und es war überaus lecker!!
Am Ende des Parkplatzes am ‚Landhaus Bilstein‘ gelangt ihr zu einer weiteren Brücke über die Wupper und dort startet der ca. 5 km lange Rundwanderweg A2.
Wir sind dem Weg rechts herum entlang der Wupper aufwärts gefolgt.
Nach ca. 300 m geht ihr jedoch nicht weiter am Fluss entlang, sondern biegt links ab (die Kennzeichnung ist hier, sowie auf dem dem gesamten Weg sehr schlecht). Vorbei geht es nun an vereinzelten Häusern und immer entlang eines kleinen Baches den Berg hinauf.
An der Weggabelung am kleinen Tümpel solltet ihr den rechten Weg nehmen, um auf dem Rundwanderweg zu bleiben (hier gibt es wieder keine Beschilderung und wir sind zunächst den falschen Weg hinauf gegangen – wahrscheinlich, weil er um einiges breiter war). Nun geht es bergauf bis zum Restaurant ‚Hölzerne Klinke‘. Auch hier gibt es eine Essensausgabe, die wir jedoch nicht ausprobiert haben.
Am Restaurant geht ihr nun direkt wieder den nächsten Feldweg links hinunter und kommt auf einen schönen Wanderpfad mit herrlichem Blick über Felder und Wiesen.
Tja, was soll ich sagen, hier haben wir irgendwo eine Abzweigung übersehen und sind nicht mehr weiter dem Rundwanderweg A2 gefolgt – wie wir erst viel später festgestellt haben. Der Weg war jedoch so schön, dass wir die Wanderung trotzdem sehr genossen haben.
Auch über diese Route sind wir wieder zurück zur Brücke über die Wupper gekommen – und am Ende der Wanderung gab es für mich noch ein kleines Wiesen-Blumen-Sträusschen! Wie schön der Muttertag doch sein kann!
Vom Landhaus Bilstein könnt ihr nun der Straße geradeaus folgen und kommt wieder zum Beyenburger Dom.
Dort haben wir noch etwas extrem lustiges gesehen, mit dem wir niemals gerechnet hätten:
Also wenn die Skiorte in Österreich mal wieder geschlossen sind, wissen wir nun alle, wo wir alternativ Ski fahren können!! Leider fehlt der Skilift!
Auf der Rückfahrt lohnt es sich, nicht direkt zur Landstrasse zurück zu fahren, sondern einen kleinen Umweg durch den anderen Ortsteil von Beyenburg zu nehmen.
Zum alten Bahnhof haben wir ebenfalls einen kleinen Abstecher gemacht. Ein Teil des schönen Gebäudes beherbergt heutzutage ein Berufskolleg für soziale Dienste.
Und hier noch ein Tip für die Zeit nach Corona:
Eine alte Eisenbahnstrecke führt ca. 9 km durch den Wald und an der Wupper entlang. Hier fährt jedoch keine Eisenbahn mehr, sondern man hat die Möglichkeit mit einer Draisine diese Strecke entlang zu fahren. Dies war früher ein Fortbewegungsmittel für Streckenarbeiter und Schrankenwärter. Start und Ziel ist am Museumsbahnhof Dahlhausen. Mehr Infos dazu findet ihr hier:
https://www.wuppertrail.com/2020/index.php
Das waren meine ausführlichen Empfehlungen für einen Urlaubstag in Beyenburg. Wir fanden diesen wunderbaren Ort sehr abwechslungsreich und haben unseren Aufenthalt sehr genossen!
Alles Liebe und vielleicht euch auch einen herrlichen Tag in Beyenburg,
Eure Diana
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… und weil es im Bergischen Land so schön ist, habe ich euch wunderbare Hotels und Ferienwohnungen in Solingen zusammengestellt: