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In Siebenbürgen, einem Teil Transsilvaniens in Rumänien, gibt es viele reizvolle Ausflugsziele für einen abwechslungsreichen, unvergesslichen Urlaub.
Ein herrlicher Tagestrip ist zum Beispiel ein Besuch der Stadt Mediasch. Auf dem Weg dorthin fahrt ihr durch viele bunte Dörfer, könnt die Kirchenburg in Frauendorf besichtigen und auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu den Ruinen der Stolzenburg machen – ein rundum perfekter Tag!
Storchennester und bunte Dörfer
Von Hermannstadt aus erreicht ihr das 55 km entfernte Mediasch über die Hauptstraße DN14. Auf dem Weg kommt ihr durch viele kleine, wunderschöne Dörfer, die meistens direkt an der Straße liegen und in denen sich ein buntes Haus an das nächste reiht.
Jedes mit einem großen Tor und dahinter einem (oft mit Wein überrankten) Innenhof.
Neben den farbenfrohen Häusern sind die vielen Storchennester einfach fantastisch –
in fast jedem Dorf sieht man ein Nest auf einem Strommast direkt an der Straße. Im Mai ziehen sie gerade ihre Jungen auf, so dass manchmal sogar ein kleiner Baby-Storchenkopf aus dem Nest lugt.
Fahrt ihr gerade nicht durch ein kleines, buntes Dorf, seid ihr von grüner Landschaft umgeben.
Die Kirchenburg von Frauendorf
Auf dem Weg nach Mediasch solltet ihr nach ca. 40 km in Frauendorf (rumänisch: Axente Sever) anhalten und die 1964 umfassend restaurierte Kirchenburg besichtigen.
Die ‚Kirche der Heiligen’ wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie aufgrund wiederholter Angriffe durch die Türken und Tataren zu Verteidigungszwecken mit Wehranlagen ausgebaut.
Im Inneren der Ringmauer wurden zudem Kornkammern angelegt, in denen die Familien ihre Vorräte aufbewahrten und bei Angriffen einige Tage übernachten konnten. Durch mehrere Brunnen innerhalb der Befestigung wurden sie dann mit Wasser versorgt.
Auch heutzutage habt ihr die Möglichkeit, in der Kirchenburg zu übernachten. Im Jahr 2009 wurden in einigen der ehemaligen Kornkammern vier Gästezimmer mit insgesamt 16 Betten eingerichtet.
Im gleichen Jahr wurde das Museum innerhalb der Ringmauer eröffnet. Es berichtet über die Geschichte Siebenbürgens, über Frauendorf und die Kirchenburg. Die Traditionen und die Lebensweise der Siebenbürger Sachsen werden hier sehr anschaulich vermittelt. So wurden in einigen Kornkammern zum Beispiel die verschiedenen Vorratskammern rekonstruiert.
Blick über Frauendorf aus dem Glockenturm der Kirchenburg:
Die Kirchenburg in Frauendorf könnt ihr dienstags bis samstags von 10.00 – 18.00 Uhr und sonntags von 12.00 bis 16.00 Uhr besichtigen. Ansprechpartnerin ist Frau Livia Pelger.
http://www.bezirkmediasch.ro/de/museum-frauendorf/
Neben der Kirchenburg in Frauendorf gibt es viele weitere in Siebenbürgen. Folgende Siebenbürger Dörfer mit Kirchenburgen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe: Biertan/Birthälm, Calnic/Kelling, Darjiu/Dersch, Prejmer/Tartlau, Saschiz/Keisd, Valea Viilor/Wurmloch und Viscri/Deutsch-Weißkirch.
Bezauberndes Mediasch
Fahrt ihr nun wieder auf die A14, erreicht ihr nach weiteren 15 km die Stadt Mediasch (rum. Medias).
Sie ist bei weitem nicht so bekannt wie Hermannstadt oder Kronstadt, jedoch mit ihrer schönen Altstadt eine Reise wert.
Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die evangelische Margaretenkirche mit ihrem Trompeterturm, dem ‚Tramiter‘.
Das Gymnasium – Liceul Teoretic Stephan Ludwig Roth – ist ein sehr schönes Gebäude aus dem Jahre 1912.
In Mediasch gibt es sehr viele Türme, die vor allem von den verschiedenen Zünften errichtet wurden, so zum Beispiel den Steinmetzenturm, den Schmiedeturm, den Goldschmiedeturm, den Seilmacherturm oder den Schneiderturm.
Direkt an der Altstadt liegt der Park ‚Piata Regele Ferdinand I‘. Er eignet sich hervorragend für eine kleine Pause auf einer schattigen Parkbank. Zudem habt ihr von hier aus einen schönen Blick auf die Stadt mit dem Trompeterturm der Margarethenkirche.
Im Grunde genommen kann ich euch nur empfehlen, einmal durch die Stadt zu spazieren und die Ansicht der wunderschönen Gebäude zu genießen.
In der Tourismus-App ‚Medias City’ erhaltet ihr viele Infos und Tipps für diese schöne Stadt. Über den Unterpunkt ‚Tourist Information‘ gelangt ihr auch auf die Website visitmedias.com, auf der ihr Informationen und Fotos zu den Sehenswürdigkeiten in Mediasch bekommt.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch den herrlichen, ruhigen Stadtkern haben wir uns wieder auf den Rückweg nach Hermannstadt gemacht, jedoch noch einen Zwischenstop in Stolzenburg (rum. Slimnic) eingelegt.
Die Burgruinen von Stolzenburg
Der Weg zurück nach Hermannstadt führt am Ort Stolzenburg (rum. Slimnic) vorbei. Hier bietet sich ein kurzer Stop zur Besichtigung der Burgruine Fliehburg auf dem Berg oberhalb des Ortes an.
Die im 15. Jahrhundert von Siebenbürger Sachsen errichtete Burg steht unter Denkmalschutz. Sie überstand zwar mehrere Angriffe, wurde jedoch 1706 durch die Kuruzen verwüstet.
Eine Auffahrt bis vor die Burg ist (zwar über eine sehr schlechte Straße) möglich.
Tagsüber ist eine Innenbesichtigung der Burgruinen möglich. Wir waren dafür leider etwas zu spät und sind einmal von außen um die Ruinen herumgegangen – in der Abenddämmerung auch ein sehr schöner Anblick.
Von hier aus seid ihr nach ca. 15 Minuten Autofahrt wieder zurück in Hermannstadt und könnt den Abend in einem schönen Restaurant, z.B. dem ‚Weinkeller‘ (Strada Turnului 2, Sibiu) bei leckerer siebenbürgischer Küche ausklingen lassen.
Ein rundum gelungener, interessanter und abwechslungsreicher Urlaubstag in Siebenbürgen!
Dies war wie immer ein ungesponsorter Beitrag.
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